Braunschweig. Die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften haben mit einer Demonstration von Stärke der LAV Stadtwerke Tübingen begonnen. Vier Läuferinnen waren im Finale über 5.000 Meter dabei, am Ende standen zwei LAV-Läuferinnen ganz oben. Hanna Klein und Eva Dieterich liefen über die 12,5 Stadionrunden zum Doppelsieg.

Es sollte kein Bummelrennen werden, es wurde nicht taktiert. Die beiden schnellsten, Hanna Klein und Eva Dieterich, setzten sich direkt an die Spitze und schlugen ein schnelles Tempo an. Folgen konnte nur Svenja Pingpank (Hannover Athletics) – jedoch nicht lange. Zuerst wechselten sich Hanna Klein und Eva Dieterich mit der Führungsarbeit ab, dann zog Hanna Klein aber das Tempo an und marschierte von dort an zu ihrem nächsten, dem elften deutschen Meistertitel. Runde um Runde spulte sie ihr Tempo ab und zeigte nach mehreren Rennen um die 15-Minuten-Marke die nächste Topleistung. Mit 15:11,83 Minuten im Alleingang bestätigte Hanna Klein ihre starke Form. Zur Direktnorm für Olympia reichte es nicht, über die Weltrangliste dürfte sie jedoch dabei sein.

Hinter Hanna Klein zog Eva Dieterich ebenfalls allein ihre Runden – auch sie konnte ein schnelles Tempo durchziehen und zu einer neuen persönlichen Bestzeit laufen. Mit 15:30,28 Minuten verbesserte sie ihre alte Bestmarke um sechs Sekunden und holte sich die Silbermedaille.

Linda Meier und Antonia Schiel liefen im Hauptfeld mit, das sich nach und nach aber auch auseinanderzog. Linda Meier kam in einem engen Spurtfinish nach 16:29,93 Minuten als 13. ins Ziel. Knapp hinter ihr lief Antonia Schiel auf mit Saisonbestzeit von 16:35,53 Minuten auf Platz 15.

Seiner Favoritenrolle wurde Frederik Ruppert über 3000 Meter Hindernis gerecht. Das Rennen war ein Steigerungslauf. Nach zwei etwa gleich schnellen Kilometern zündete Frederik Ruppert den Turbo und lief mit einem schnellen Schlusskilometer erneut zu einer Zeit in der Nähe der Olympianorm. Mit 8:16,98 Minuten lief er so schnell wie noch nie ein Deutscher bei den nationalen Titelkämpfen. Mit der Zeit verbesserte Ruppert den 39 Jahre alten Meisterschaftsrekord. Die Direktnorm für Paris hat auch er knapp nicht unterboten, die Qualifikation über die Weltrangliste dürfte ihm jedoch sicher ein.

Laura Wilhelm hatte in den vergangenen Wochen mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Trotzdem ging sie in Braunschweig über 800 Meter an den Start und ging das Rennen offensiv an. Sie hielt sich im Vorlauf immer in der Spitze auf und zeigte mit 2:06,22 Minuten ein solides Rennen. Fürs Finale reichte es aber nur ganz knapp nicht. Als Neunte fehlte ihr nur eine Hundertstelsekunde zum Einzug ins Finale.