Turin. Im Einzel auf Platz vier, zeitgleich mit der Drittplatzierten, kommt Hanna Klein bei der Cross-EM in Turin ins Ziel. Beim Sieg der Norwegerin Karoline Grovdal ist sie hinter Konstanze Klosterhalfen und Alina Reh dritte Deutsche und somit das deutsche Team Europameister. 

8000 Meter durch einen Park und ein Gebäude liegen hinter Hanna Klein, als sie am Sonntagmittag zeitgleich mit Alina Reh bei der Cross-EM in 27:19 Minuten die Ziellinie überquert. Auf der anspruchsvollen Strecke konnte sie sich in der Verfolgungsgruppe einordnen und am letzten Bergab-Stück den Schwung mitnehmen. Von Position sechs arbeitete sie sich nach vorn und schrammte schlussendlich nur um einen Platz am Treppchen vorbei. Weil dabei vier deutsche Athletinnen unter den Top sechs lagen, holte das deutsche Team souverän die Goldmedaille.

„Ich bin super happy“, sagte Hanna nach dem Rennen. „Wenn man mich vorher gefragt hätte, was ich bei einer Europameisterschaft mit so einer anspruchsvollen Strecke erreichen kann, dann hätte ich gesagt, Top 10 wäre schon sehr gut.“ Im Rennen sei sie sehr erschrocken gewesen, dass sie so weit vorn lag und nur Deutsche um sie herum waren. „Ich wusste gar nicht, dass ich als Vierte ins Ziel gelaufen bin, ich wusste nur, dass wir weit vorne waren.“

Die Strecke hatte typisch für den Crosslauf einige Herausforderungen eingebaut. „Es ging wahnsinnig den Berg hoch mit schlammigen Passagen. Die Bergab-Passagen waren dementsprechend auch sehr steil. Ich habe dann herausgefunden, dass ich tatsächlich besser bergab laufen konnte, als bergauf.“ Bergab konnte sie immer Konkurrentinnen einsammeln oder ihre Position behaupten. „Ich hatte bis zur Ziellinie Respekt, weil ich nie wusste, ob da jetzt noch ein Matschfleck kommt oder ein Loch.“

Dass sie zeitgleich mit Alina Reh nur so knapp keine Einzelmedaille geholt hatte, war dabei für die Tübingerin kein Wermutstropfen. „Ich glaube, man hätte es fast nicht mehr besser machen können“, sagte sie. „Ich schaue jetzt, dass ich gesund bleibe. Meine Aufgabe für den Winter – mehr Ausdauer und mich im Crosslauf zu versuchen – habe ich glaube ich ganz gut erfüllt.“