Für den Hürdensprinter Gregor Traber sind es bereits die zweiten olympischen Spiele nach Rio de Janeiro 2016. Damals wurde er Neunter, verpasste das Finale nur um zwei Hundertstelsekunden.

Gregor Traber ist bereits vergangenen Montag mit einigen anderen Athleten aus Deutschland nach Japan geflogen und bereitet sich jetzt in einem Pre-Camp auf seinen Wettkampf vor. Erst am 31. Juli, kurz vor dem Vorlauf über 110 Meter Hürden (3. August, 12:10 Uhr deutsche Zeit) fliegt er nach Tokio und bezieht sein Quartier im olympischen Dorf.

„Es geht jetzt erstmal darum, mich zu akklimatisieren. Die Luftfeuchtigkeit hier ist sehr hoch, aber mir als Sprinter kommt das sehr entgegen“, berichtet Gregor aus Japan. Einige Trainingseinheiten hat er dort schon absolviert. „Ich möchte noch ein paar gute Hürdeneinheiten vor Ort machen, um mir nochmal den letzten Feinschliff zu holen und mich dann in Tokio auf meine Automatismen verlassen können.“ Es wird eher weniger Umfang trainiert, die Qualität steht dagegen mehr im Fokus. In Miyazaki trainieren die deutschen Athleten komplett für sich und können sich komplett auf sich selbst konzentrieren. Die Sportler dürfen sich allerdings nur im Hotel und im Stadion aufhalten, Japan zu erkunden ist nicht möglich.

 

Das gesamte Jahr war Gregor körperlich in einer sehr guten Verfassung, bisher konnte er es im Wettkampf aber noch nicht auf die Bahn bringen. „Das möchte ich jetzt in Tokio zeigen. Ich hatte jetzt einige sehr gute Trainingseinheiten, da habe ich mir gesagt, das ist der alte Gregor.“ Daran wolle er jetzt anknüpfen.

„Die Vorfreude ist riesig“, sagt er anderthalb Wochen vor seinem Einsatz in Tokio. „Es war doch ein schweres Jahr für mich, auch wenn es nach der OP letztes Jahr steil bergauf ging.“ Im Dezember 2020 hatte er sogar noch einen Muskelfaserriss. „Jetzt freue ich mich, dass ich den Schlüssel wieder zu meiner Technik gefunden habe und kann es kaum erwarten, an meinen zweiten olympischen Spielen teilzunehmen und Vollgas zu geben.“ Seine Vorfreude werde leider minimal getrübt: „Ich bin ein Typ der sehr von Zuschauern im Stadion profitiert, der diese Stimmung aufsaugt. Dafür trainiere ich, dafür lebe ich als Athlet. Die Zuschauer werden fehlen und das ist auch durch nichts zu ersetzen. Aber es sind und bleiben olympische Spiele. Das ist der Traum jedes Sportlers. Dass sie stattfinden ist ein großes Geschenk.“

Aufgrund seiner nicht ganz optimalen Vorbereitung mit der OP im vergangenen Jahr ist Gregor noch etwas vorsichtig, was seine Ziele für den Wettkampf angeht. „Mein Ziel ist, bei mir zu sein und meine beste Saisonleistung abzuliefern. 13,55 sind überhaupt nicht das, was ich kann. Das Halbfinale sollte dann auf jeden Fall drin sein. Der Vorlauf ist schon ein Endlauf, da gebe ich Vollgas.“

Zum ersten Mal mit dabei ist auch die Tübinger Topathletin Hanna Klein. Für Hanna Klein geht es erst später nach Tokio. Ihr Vorlauf über 1500 Meter findet am 2. August nach deutscher Zeit um 2:35 Uhr in der Nacht statt. Mehr zu Hanna kommt dann im nächsten Olympia-Bericht.