Auf ungewohnten Wegen sind beim Erbe-Lauf am Sonntag die schnellen Langstreckler unterwegs gewesen. Statt durch die Innenstadt von Tübingen führte die Strecke dieses Jahr wegen der Pandemie durch das Industriegebiet Unter dem Holz in Derendingen. “Unsere Entzerrungstaktik hat perfekt funktioniert”, resümierte Organisator Dieter Baumann nach dem Tübinger Laufwochenende. Sowohl der Schülerlauf auf der Platanenallee am Samstag als auch die Hauptläufe am Sonntag hätten unter Pandemiebedingungen problemlos geklappt. 

Beim Schülerlauf, bei dem die kleinsten Läufer eine Strecke von 1000 Metern zurücklegen mussten, waren auch die Tübinger Kinder vorne mit dabei. Wegen Corona gab es viele kleine Startgruppen. “Weil immer nur 25 Kinder auf der Strecke waren konnten die Eltern ihre Kinder sehen und anfeuern. Das hat sehr gut geklappt”, berichtet Dieter Baumann vom Wettbewerb am Samstag auf der Platanenallee, quasi auf der “Schokoladenseite von Tübingen”. 

In der Überzahl waren wie jedes Jahr die Tübinger Läufer, die laut Dieter Baumann beim Erbe-Lauf mehr als nur dazu gehören. “Für die machen wir es ja auch hauptsächlich.” Schnellste Tübingerin war Hanna Klein, die als zweite Frau ins Ziel kam. Erst vergangene Woche war sie nach der Saisonpause wieder ins Training eingestiegen. Die 10 Kilometer zogen sich am Ende für sie besonders in die Länge. “Es war ein harter Einstieg und ein Sprung ins kalte Wasser aber es war schön wieder an einem Straßenlauf teilnehmen zu können. Und dann als Heimspiel umso schöner”, war Hanna Klein zufrieden mit ihrem Lauf. Am Ende steht für sie der zweite Platz mit einer Zeit von 33:32 Minuten zu Buche. 

Jule Vetter wurde mit ihrer Zeit von 35:28 Minuten viertschnellste Frau. Für sie war es nach vielen Verletzungssorgen in den vergangenen Jahren ein starkes Comeback. Viktoria Mancho schrammte mit 40:01 Minuten knapp an der 40-Minuten-Marke vorbei und wurde Achte. In 41:14 Minuten folgte auf Platz 13 Janina Ruf. Stark aufgelaufen war auch Sara Döcker, die noch in der Altersklasse U18 startet. In 41:53 Minuten kam sie nach Janina Ruf als 14. Frau und erste in ihrer Altersklasse ins Ziel.

Auch bei den Männern sind einige Tübinger vorn mit dabei gewesen. Silvan Rauscher legte die 10 Kilometer in 31:27 Minuten zurück und lief damit auf Platz sechs ein. Knapp dahinter kam Robert Baumann ins Ziel, er wurde in 31:44 Minuten Achter. 

Die Tübinger in den Top-15:

  1. Tony Tomsich, 32:01 Minuten
  2. Friedrich Horn, 32:45 Minuten
  3. Jan-Philipp Kisker, 32:46 Minuten
  4. Theo Haug, 32:52 Minuten

Dass die Strecke im Industriegebiet schnelle Zeiten zulässt, haben die Läufer ganz vorn an der Spitze deutlich gezeigt. Alina Reh war als Favoritin nach Tübingen gekommen, nachdem sie schon am Wochenende zuvor in Herzogenaurach über zehn Kilometer gezeigt hatte, dass sie nach einem Ermüdungsbruch wieder fit ist. In Tübingen steigerte sie sich auf 32:21 Minuten. Platz drei ging an Eva Dieterich vom Laufteam Kassel in 34:10 Minuten.

Die schnellste Zeit des Tages brachte aber der 18 Jahre alte  Kenianer James Mutuku auf den Asphalt. Simon Boch von der LG Telis Finanz Regensburg hätte der Mitorganisator Dieter Baumann allerdings eher an der Spitze erwartet, “aber der James Mutuku steht natürlich voll im Saft”. In 29:32 Minuten legte er die 10-Kilometer-Strecke zurück. “So eine Zeit war schon zu erwarten”, sagte Dieter Baumann, denn die Strecke sei schnell. Simon Boch kam mit gut einer halben Minute Rückstand auf den Kenianer nach 30:10 Minuten ins Ziel. Dritter wurde Thorben Dietz vom SSV Ulm (30:32 Minuten).

Hier geht es zu den gesamten Ergebnissen MÄNNER

Hier geht es zu den gesamten Ergebnissen FRAUEN