Berlin. Für Lorenz Baum, Timo Göhler und Katja Fischer ging es am Sonntag 42,195 Kilometer durch die Straßen der Hauptstadt. Warme Temperaturen verhinderten schnellere Zeiten – trotzdem wurde Lorenz Baum drittschnellster Deutscher, Timo Göhler viertschnellster Deutscher und Katja Fischer finishte ihr Marathon-Debüt.

Bei bis zu 23 Grad und Sonnenschein sind am Sonntag in Berlin tausende Läufer auf die Strecke gegangen. Mit dabei waren auch die drei Tübinger Topathleten Lorenz Baum, Timo Göhler und Katja Fischer. Für Lorenz Baum und Timo Göhler ging es um den Angriff auf die persönliche Bestzeit, Katja Fischer stand am Start ihres ersten Marathons. Lorenz Baum und Timo Göhler sortierten sich zunächst in einer gemeinsamen Gruppe ein. „Bis Kilometer 28 hat es sich eigentlich noch gut angefühlt“, erzählt Lorenz Baum. „Dann sind meine Beine immer schwerer geworden. Vielleicht war es das warme Wetter oder es war einfach nicht der perfekte Tag.“ Zunächst lag er auf Kurs zu einer Zeit unter 2:16 Stunden. Seine Bestzeit von 2:18:42 Stunden wollte er angreifen. „Ab Kilometer 21 war ich dann aber auf mich allein gestellt. Es wurde zu früh zu hart, aber ich wollte nicht aussteigen und den Lauf trotzdem zu Ende bringen.“ Mit seiner Zeit von 2:24:44 Stunden blieb er weit hinter seinen Erwartungen zurück, konnte aber trotzdem noch als 29. in der Gesamtwertung und als dritter Deutscher in Ziel kommen. Ziele hat er aber bereits wieder und leibäugelt mit einem Marathon im kommenden Frühling.

„Mein Ziel war es eigentlich, nochmal unter 2:20 Stunden zu laufen, am besten sogar nochmal eine kleine Bestzeit (2:19:18). Ich habe dann aber schon früh, bei 5 Kilometern gemerkt, dass ich gestern nicht die Beine habe und die Bedingungen auch nicht ideal waren“, berichtet Timo Göhler. „Ich habe dann schon etwas rausgenommen. Leider anscheinend nicht genug. Ich konnte das Tempo etwa bis zum Halbmarathon laufen und dort dann auch noch eine Weile mit den schnellsten Frauen mitlaufen. Die letzten 10-15km waren dann aber extrem hart und ich habe mich nur noch auf das finishen konzentriert.“ Am Ende sprang für ihn eine Zeit von 2:25:11 Stunden heraus. „Der Zieleinlauf durch das Brandenburger Tor war trotzdem unbeschreiblich, auch wenn die Enttäuschung über die Zeit und meine Leistung natürlich groß ist. Dennoch bin ich froh und stolz, gefinisht zu haben.“ Timo hat im September angefangen, Vollzeit zu arbeiten. „Darauf wird auch mein weiterer Fokus liegen. Berlin sollte nochmal so ein Abschluss sein, auch wenn das jetzt natürlich nicht so glücklich und erfolgreich war.“ Jetzt will er sich erstmal erholen und auf die Arbeit fokussieren.

Katja Fischer erlebte in Berlin zum ersten Mal die Marathon-Strecke als Läuferin. „Das Training der letzten Wochen lief super, sonst wäre ich nicht Richtung sub 2:40 auf den Halbmarathon angegangen. Aber es war für einen Marathon wohl tatsächlich einfach viel zu warm und dann noch windig und zumindest bei mir einfach zu früh zu hart“, erzählt sie nach dem Lauf. „Und dann bin ich auch noch an einer Getränke-Station über eine rumliegende Flasche gestürzt. Es waren definitiv sehr unvorhersehbare 42 km aber genau das ist Marathon und ich bin sehr stolz, trotz diesen Umständen meine ersten 42,195 km gefinished zu haben.“ Nach 2:45:54 Stunden erreichte sie als 26. Frau und sechste Deutsche das Ziel hinter dem Brandenburger Tor. Und sie kündigt an, dass Berlin 2021 keine einmalige Berührung mit dem Marathon gewesen sein wird. „Der nächste wird definitiv irgendwann kommen und ich freue mich schon jetzt drauf, es dann hoffentlich besser zu machen.“