Leipzig. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften sind Hanna Klein und Gregor Traber ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und haben sich den Titel geholt. Robert Baumann lief über 3000 Meter ein gutes Rennen, Florian Kalb qualifizierte sich für das Finale über 1500 Meter. Die 400-Meter-Läuferin Laura Wilhelm rannte zu einer neuen persönlichen Bestleistung.
Innerhalb weniger Minuten gab es bei der Leichtathletik-DM in der Leipziger Quarterback Arena zwei Mal Gold für die LAV Stadtwerke Tübingen. Zuerst zeigte Hanna Klein ihre Klasse und spielte auf den 3000 Metern ihre ganze Erfahrung aus. Zu Beginn des Rennens hielt sie sich in der Spitze des Feldes auf und lief das von ihrer Konkurrentin Lea Mayer angeschlagene Tempo mit. Fünf Runden vor Schluss setzte sich Hanna dann mit einigen schnellen Schritten an die Spitze und brachte schnell einige Meter zwischen sich und die Verfolgerinnen. Den letzten Kilometer lief Hanna Klein in 2:45 Minuten und sicherte sich mit einem deutlichen Abstand in 8:51,18 Minuten die dritte DM-Goldmedaille in Folge auf dieser Strecke. Auf den letzten Runden hatte sie sogar noch Konkurrentinnen überrundet. Sie freue sich, endlich wieder vor Publikum zu laufen, sagte sie direkt im Anschluss im Interview. Auch ihre Eltern seien endlich wieder einmal bei ihrem Wettkampf dabei. Hanna Klein bereitet sich nun auf die Hallen-WM in Belgrad vor, wo sie ebenfalls über 3000 Meter an den Start gehen wird.
Keine zehn Minuten später stand das Finale über 60 Meter Hürden der Männer an. Gregor Traber hatte sich mit Abstand als Vorlaufschnellster mit 7,63 Sekunden für das Finale qualifiziert. Im Finale ließ Gregor Traber ebenfalls nichts anbrennen und kam explosiv aus dem Startblock. Trotzdem reichte es nicht mehr für eine Steigerung im Finale, in 7,65 Sekunden war er aber nicht zu schlagen. Für ihn ist es der fünfte Hallentitel. „Nach den 7,63 Sekunden im Vorlauf hatte ich gedacht, dass es noch unter 7,60 gehen könnte im Finale“, sagte er im Nachhinein. Trotzdem freute er sich über seine gute Form in diesem Winter. In der kommenden Woche steht für ihn ein Wettkampf in Madrid an und auch die Hallen-WM in Serbien ist sein Ziel.
Im 3000 Meter Finale war Robert Baumann am Start. In diesem Winter war er noch kaum in Erscheinung getreten, lief aber ein couragiertes Rennen und ging das Tempo der Verfolgergruppe mit. An der Spitze setzte Maximilian Thorwirth eine ähnliche Taktik um wie Hanna Klein. Die letztem Runden steigerte er das Tempo. Folgen konnte ihm nur Sam Parsons. Robert Baumann lief nach 8:16,29 Minuten als Achter ins Ziel.
Florian Kalb versteckte sich in seinem Vorlauf über 1500 Meter nicht und lief in 3:57,77 Minuten auf Platz vier in seinem Lauf. Damit qualifizierte er sich für das Finale am Sonntag. In einem taktisch geprägten Finallauf positionierte sich Florian Kalb gut und hielt sich in der vorderen Hälfte des Feldes auf. Kurz vor Schluss setzte der spätere Sieger Robert Farken dann eine Tempoverschärfung und Florian Kalb kämpfte sich durch, landete am Ende auf dem achten Platz in 3:57,45 Minuten. „Wir sind vor dem Rennen mögliche Szenarien durchgegangen – dass es dieser Rennverlauf wird, kam überraschend“, sagte Florian Kalb. „Mit viel Mühe konnte ich mich in dem sehr unruhigen Rennen prinzipiell gut positionieren und war aufmerksam. Mit den letzten 500 Metern kann ich zufrieden sein, aber ich hätte es mir von Anfang an schneller gewünscht, um mehr Konkurrenten hinter mir zu lassen und mich nicht auf den langen Spurt einzulassen – aber so sind Meisterschaftsrennen halt. In Anbetracht der nur kurzen spezifischen Vorbereitung auf die Hallensaison ist der 8. Platz in einem DM-Finale ein super Erfolg für mich.“
Laura Wilhelm war über 400 Meter nur wenige Tage vor der DM ins Feld nachgerückt. Die Norm hatte sie unterboten, weil aber nur eine bestimmte Anzahl an Starterinnen zugelassen waren, stand sie zunächst nicht auf der Startliste. In ihrem Vorlauf sprintete sie auf Platz zehn und zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 55,12 Sekunden. Damit verbesserte sie sich um sechs Zehntel zu ihrer bisherigen Bestzeit. „Allein einen der zwölf Startplätze bei der Hallen-DM der Aktiven zu bekommen, war ein Erfolg, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich habe die Atmosphäre in der Halle total genossen und konnte ganz befreit laufen. Mit der neuen PB freue ich mich schon sehr auf die Freiluftsaison und gespannt was da so geht.“
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Fotos: Screenshot Livestream ARD, Timo Göhler
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