Valencia (Spanien). Beim Marathon in Valencia hat Langstrecken-Topathlet Lorenz Baum als schnellster Deutscher mit 2:16:32 Stunden eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt. Dabei lief er außerdem auf den 52. Platz in einem großen Starterfeld. 

Bei angenehmen 11 Grad am Morgen, als gerade die Sonne über dem Strand von Valencia aufging, stand Lorenz Baum bereits an der Startlinie des Marathons. Die Veranstalter hatten vorab bereits  angekündigt, dass 50 Läuferinnen und Läufer die WM-Normen im Marathon angreifen möchten. Außerdem sollte sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen der Streckenrekord fallen. In dem dicht bepackten Elitefeld reihte sich Lorenz Baum in der ersten Frauengruppe um die spätere Siegerin Amane Beriso (Äthiopien, 2:14:58) und Letesenbet Gidey, ebenfalls aus Äthiopien, ein. Gidey – die Weltrekordlerin über 5.000m, 10.000m und im Halbmarathon – wollte bei ihrem Marathon-Debüt den Frauen Weltrekord angreifen. Das gelang ihr zwar nicht ganz, mit 2:16:49 Stunden lief sie jedoch Debüt-Rekord bei den Frauen.

Bis etwa zum Halbmarathon lief Baum in der Gruppe mit, dann beschleunigten die Frauen jedoch. Baum ließ sich nicht beirren und lief sein Tempo von etwa 3:12 bis 3:13 Minuten pro Kilometer weiter. So konnte er trotz teils warmen Passagen durch die spanische Sonne und einer  kurvigen Strecke sein Tempo weitgehend halten. Angespornt wurde er außerdem von den vielen Zuschauern an der Strecke: „Die Stimmung war die ganze Zeit richtig gut“, sagte der LAV-Topathlet.

Am Ende überholte er noch Gidey und kam als 52. mit neuer persönlicher Bestleistung von 2:16:32 Stunden ins Ziel. Damit blieb er etwa eine halbe Minute unter seiner bisherigen Bestleistung, die er im März 2022 bei den deutschen Marathonmeisterschaften in Hannover aufgestellt hatte (2:17:03). „Ich bin richtig zufrieden. Die Vorbereitung lief gut, aber so ein Marathon ist dann doch immer nochmal etwas anderes“, sagte Baum. „Es war schon ein Kampf, aber es hat sich gelohnt.“ Besonders eindrücklich sei die gesamte Veranstaltung und das kompakte Elitefeld gewesen. 375 Starter blieben unter 2:30 Stunden, 1000 unter 2:40. Das sind jeweils mehr als doppelt so viele wie beim Berlin-Marathon. Der Sieger des Valencia Marathons, der 23 Jahre alte Kelvin Kiptum aus Kenia, lief bei seinem Marathon-Debüt mit 2:01:53 Stunden das schnellste Debüt, Streckenrekord und die drittschnellste Zeit eines Marathonläufers.