Tübingen. Das LAV & Friends Sportfest am Samstag hat gehalten, was der Name verspricht: Die LAV-Athleten und die Freunde aus nah und fern konnten die Wettkämpfe für schnelle Zeiten und neue persönliche Bestleistungen nutzen. Für die Athleten der LAV Stadtwerke Tübingen sprangen dabei unter anderem zwei DM-B-Normen heraus: Jan Philipp Kisker pulverisierte seine PB über 1500 Meter, Lorenz Baum verbesserte seine Saisonbestleistung über 5000 Meter. Bei den Frauen untermauerte Antonia Schiel ihre Topform über 5000 Meter, indem sie ihre Bestleistung um mehr als 20 Sekunden verbesserte.

Der Wettkampf begann mit einem Vierkampf der männlichen und weiblichen U14, die 75-Meter-Sprint, Ballwurf, Weitsprung und Hochsprung absolvierten. Bei der M13 hatte Marcus Knauel von der LAV Stadtwerke Tübingen mit 1755 Punkten die Nase vorn. Zweiter wurde mit 1721 Punkten Moritz Seibold von der TSG Esslingen vor Angelo Fedorowski (Spvgg Holzgerlingen, 1657 Punkte). In der Altersklasse M12 gewann Jakob Thorwarth von der LAV mit 1516 Punkten vor Teamkollege Leonard Kress (1490 Punkte). Im Hochsprung der M14 gewann Jonas Rapp mit einer Höhe von 1,64 Metern.

Laura Wilhelm, die inzwischen mehr auf den 800 Metern unterwegs ist, nutzte das LAV & Friends für einen Ausflug auf die 400 Meter. In 56,06 Sekunden wurde sie Zweite hinter Lisa Sophie Hartmann vom VfL Sindelfingen (54,10 Sekunden). Sara Göhring wurde Zweite über 100 Meter bei den Frauen mit 12,58 Sekunden, wie auch über 200 Meter mit 25,85 Sekunden. Schnell unterwegs war auch Franziska Blessin (U20) über 100 Meter mit dem Sieg in ihrer Altersklasse in 12,64 Sekunden. Charlotte Kampmann durfte über eine schnelle Zeit über 200 Meter jubeln. Die Vierzehnjährige sprintete nach 25,96 Sekunden ins Ziel.

 

Ein absolutes Highlight aus LAV-Sicht war das 1500 Meter Rennen der Männer. Jan Philipp Kisker lief ein mutiges Rennen. Sein Ziel war, die DM-B-Norm von 3:51 Minuten zu unterbieten. Bei der Sparkassengala in Regensburg Anfang Juni war er an dieser Marke noch knapp vorbeigeschrammt. „Die lange Fahrt nach Regensburg, das ist einfach nichts für mich“, sagte Kisker. „Dort habe ich mich vom ersten Meter an schlecht gefühlt.“ In Tübingen – dank sehr kurzer Anreise – lief es dagegen richtig gut für ihn.

Unterstützt von Tempomacher Tim Aßmann schlug er gemeinsam mit Felix Wammetsberger von der LG Region Karlsruhe ein hohes Tempo an. Die beiden kämpften um die Führung und trieben sich so gegenseitig zu schnellen Zeiten. „Allein hätte ich das so heute nicht geschafft“, sagte Kisker. Auf der letzten Runde zog er dem Karlsruher davon und stürmte zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 3:48,76 Minuten. Damit hat er die B-Norm für die DM in der Tasche und dürfte höchstwahrscheinlich in Kassel (9. und 10. Juli) dabei sein.

Bei den Frauen gewann Alina Reh, die normalerweise auf der Langstrecke unterwegs ist und in Tübingen einen Ausflug auf die Mittelstrecke machte, in 4:19,33 Minuten. Dahinter schnell unterwegs war auch Mariachiara Celato mit 4:34,05 Minuten und Natalie Frank (U20) mit 4:36,89 Minuten.

Mit den 5000 Metern beschlossen die längsten Strecken den Leichtathletik-Abend in Tübingen. Lorenz Baum wollte auf den 12,5 Runden einen Angriff auf die DM-Norm starten. Unterstützt von zwei Tempomachern setzte sich eine Gruppe von drei Athleten schnell vom restlichen Feld ab. Dabei waren Lorenz Baum und Tony Tomsich von der LAV und Luca Völkle vom TV Konstanz. Kurz nach der Hälfte der Strecke musste Tomsich abreißen lassen und als die Tempomacher ab etwa 3000 Metern rausgingen, waren Baum und Völkle auf sich gestellt. Auf den letzten Runden konnte sich Völkle etwas absetzen, aber Lorenz Baum zündete auf den letzten 400 Metern den Turbo: Mit einer schnellen Schlussrunde flog er 200 Meter vor dem Ziel an Völkle vorbei und spurtet zu einer neuen Saionbestleistung von 14:23,60 Minuten. Damit unterbot er auch die DM-B-Norm von 14:30 Minuten. Tony Tomsich wurde Dritter in 14:52,97 Minuten. 

Bei den Frauen wurde es ebenfalls nochmal richtig schnell. Alina Reh machte nur kurz nach dem 1500-Meter-Rennen Tempo für die Läuferinnen. Es sollte unter 16:10 für die EM-Norm der U23 gehen, sowie unter 16:40 für die U20-EM-Norm. Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe), die in Tübingen studiert und trainiert, konnte die gute Stimmung und das Tempo der Pacemakerin nutzen und rannte zu einer pfeilschnellen neuen PB und der U23-EM-Norm. 15:44,58 Minuten bedeuteten für sie neue PB von 27 Sekunden. Antonia Schiel von der LAV lief dahinter ebenfalls ein schnelles Tempo und verbesserte ihre persönliche Bestleistung ebenfalls deutlich um mehr als 20 Sekunden auf 16:07,00 Minuten.

Trainerin Isabelle Baumann resümierte den Nachmittag in Tübingen als „ein Feuerwerk an Leistungen“, das entstehen konnte, weil sich die Gruppe gegenseitig anstachelte und anfeuerte. „Ich freue mich für jeden Einzelnen“, sagte sie. Auch der Vereinsvorsitze Dieter Baumann war zufrieden mit dem Sportfest: „Es war ein traumhafter Leichtathletik-Abend, wie wir das lieben“, sagte er. „Ein früherer Journalist in meiner Zeit hätte gesagt, die Götter kamen herab und küssten die Bahn.“ Außerdem lobte er die Helfer für ihren Einsatz. „Wir als Verein haben großartig zusammengearbeitet.“

Die vielen tollen Ergebnisse des LAV & Friends Meetings lassen sich gar nicht in einem Bericht zusammenfassen. Alle weiteren Ergebnisse können hier abgerufen werden:

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