Torún (Polen). Mit Zygmunt Bogdan, Jürgen Ehret und Martin Rapp waren drei LAV-Athleten aus dem Seniorenteam bei der EM im polnischen Torún am Start. Bogdan ging in der Halle im Sprint an den Start, für Ehret und Rapp ging es bei Wind und Wetter auf die Marathondistanz. Alle drei konnten sich hervorragend platzieren und Medaillen mit nach Hause bringen.

Gemeinsam mit Rudolf König, Ulrich Becker und Reinhard Michelchen war Zygmunt Bogdan über die 4×200 Meter in der Altersklasse M70 nicht zu schlagen. Mit drei Sekunden Vorsprung kamen sie vor der britischen Staffel in 1:57.48 Minuten ins Ziel. Zygmunt Bogdan war an Position zwei in der deutschen Staffel gesetzt. Er konnte den Vorsprung vor den Briten sogar ausbauen. „Mit den englischen Kollegen haben wir gerechnet, aber darüber, dass wir so klar gewinnen konnten, waren wir auch überrascht. Dazu auch eine super Zeit“, sagte er. „Im vierten Jahr in der Altersklasse noch eine Medaille zu bekommen, ist ein sehr schönes Gefühl.“

Wenige Tage vorher ging es für Zygmunt Bogdan auch im Einzel über 200 Meter ins Rennen. Nach der Masters-DM Anfang März hatte er sich eine Erkältung eingefangen. Außerdem hatte er in der Vorbereitung auch noch eine Zerrung erlitten. Im dritten von vier Vorläufen sprintete er die 200 Meter in 31,09 Sekunden und zog damit ins Halbfinale ein, das noch am selben Abend anstand. Dort überquerte er nach 31,16 Sekunden die Ziellinie. Mit den Zeiten war er nicht ganz zufrieden und es reichte nicht ganz fürs Finale, doch der EM-Titel mit der Staffel tröstet darüber allemal hinweg.

Ebenfalls im Team erfolgreich war Jürgen Ehret: Leider hatte er die Tage vor dem Marathon immer wieder Probleme mit der Wade, die den Europameister des vergangenen Jahres an einem weiteren Einzelerfolg hinderte. In Führung liegend trotz vorsichtigem Beginn spürte er nach Kilometer 25 bei einer Verpflegungsstelle einen stechenden Schmerz, so dass er das Tempo deutlich rausnehmen musste. Um aber wenigstens eine Teammedaille zu erreichen musste er sich durchbeißen, schließlich waren in der M60 nur drei deutsche Läufer am Start. Mit äußerster Überwindung schaffte er es, zwar weit weg von seinem Leistungspotenzial, in 3:19:02 Stunden als Siebter der M60 (und bester deutscher Läufer in dieser Klasse) mit großen Schmerzen die Ziellinie im Stadion zu überlaufen. „Notfalls wäre ich mit allen vieren ins Ziel gekrochen, die anderen haben ja fest mit mir gerechnet.“ So sein Kommentar im Ziel. Mit der deutschen Mannschaft mit Christian Weishaupt und Robert Rohregger zur Bronzemedaille.

Martin Rapp kämpfte sich ebenfalls auf der Marathondistanz ins Ziel. In 2:56:08 Stunden holte er die Goldmedaille in der Klasse M65. Die Halbmarathonmarke erreichte er bei knapp 1:26 Stunden, was auf eine Zeit deutlich unter drei Stunden hoffen ließ. Das nasskalte und windige Wetter setzte auch ihm mächtig zu, so dass er „ab Kilometer 35 Tempo rausnahm, um sicher ins Ziel zu kommen. Ab Kilometer 40 wars dann ein echter Kampf,“ so sein Kommentar im Ziel. In 2:56:08 gewann er den Titel vor dem Polen Maziol (3:17:01) und dem drittplatzierten Briten Higgs (3:17:31) mit deutlichem Vorsprung. Da Rapp der einzige M65er beim Marathon aus Deutschland war, hatte ihn die Mannschafts-Delegation im Vorfeld ins Team M55 gemeldet. Mit dem überragenden M55 Sieger Molero (2:36) und dem drittplatzierten Peter (2:51) gewann Rapp auch zusätzlich noch die Teamgoldmedaille vor den Polen und den Briten.

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