Uelzen. Bei den deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer auf der Straße hat Hanna Klein die Goldmedaille gewonnen. Bronze erreichte das Frauen-Team um Hanna Klein, Jule Vetter und Katja Fischer. Die Männer-Mannschaft mit Lorenz Baum, Tony Tomsich und Robert Baumann schrammte knapp an Bronze vorbei.
Die deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer auf der Straße haben am Sonntag in Uelzen (Niedersachsen) so manchen Zuschauer an die Strecke gezogen. Auf einem Rundkurs von zwei Kilometern ging es für die Männer und Frauen in getrennten Rennen auf die Strecke. Hanna Klein war im Frauen-Rennen eine der Favoritinnen auf die Medaillen. Vom Start an hängte sie sich an die 10.000 Meter Spezialistin Alina Reh (SCC Berlin). Für Hanna als 1500-Meter-Läuferin waren die 10 Kilometer eine Herausforderung, auch wenn sie schon früher auf der längeren Strecke schnelle Zeiten gezeigt hatte. Erst vor zwei Wochen hatte sie sich in München auf 32:10 Minuten verbessert. In Uelzen schlug sie an den Fersen von Alina Reh aber ein noch deutlich höheres Tempo an, sodass auch die Dritte, Miriam Dattke (Regensburg) bald schon nicht mehr folgen konnte und abreißen lassen musste. Dabei fühlte sie sich zu Beginn des Rennens nicht so gut: „Ich fand das Rennen ziemlich hart und kam erst ab Kilometer sieben ins Rennen“, erklärt Hanna Klein. Doch sie konnte das hohe Tempo halten. „Dann rollte es ganz gut und ich hab Selbstvertrauen gesammelt.“ Dass Alina Reh ihre Konkurrentin nicht abschütteln konnte, spielte dann auch Hanna Klein in die Karten, deren Schlussspurt auch auf der Bahn inzwischen bei den anderen Läuferinnen bekannt ist. „Etwa 1.2 Kilometer vor dem Ziel bin ich dann vorbeigegangen und hab mich ins Ziel gerettet“, erzählt Hanna Klein. „Die Stimmung war super und ich hab das wirklich versucht zu genießen.“ Ihre Zeit von 31:39 Minuten ist nicht nur eine deutliche persönliche Bestleistung, sondern auch die sechstschnellste Zeit in der ewigen deutschen Bestenliste.
Dahinter kam Jule Vetter in einer neuen persönlichen Bestzeit von 34:52 Minuten ins Ziel. Damit konnte sie sich in der Altersklasse U23 die Bronzemedaille sichern. „Es war einfach toll“, freut sich Jule Vetter über ihr Rennen bei der DM. Damit nicht genug, auch mit der Mannschaft konnten sich Hanna Klein und Jule Vetter nochmal mit einer Medaille belohnen. „Es war auch das erste Mal, dass ich eine Mannschaft hatte und dann gleich Doppel-Bronze und Bestzeit war überraschend. Zumal das Training letztens auch nicht so beschwerdefrei lief“, erzählt Jule Vetter, die in den vergangenen zwei Jahren mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Gemeinsam mit Katja Fischer (40. Platz in 35:53 Minuten) lief das Tübinger Frauen-Team auf den Bronze-Rang hinter dem SCC Berlin und der LG Nord Berlin. „Nach dem Marathon waren die Beine heute verständlicherweise für eine schnelle 10 noch nicht bereit, aber das war heute fürs Team. Und eine Mannschaftsmedaille ist einfach immer etwas Besonderes – etwas besonders Schönes“, fasst Katja Fischer ihren Lauf zusammen.
Auch die Tübinger Männer zeigten starke Leistungen, konnten sich aber nicht mit einer Medaille belohnen. Schnellster Tübinger war Lorenz Baum, der als 13. in 29:55 Minuten erstmals offiziell die 30-Minuten-Marke unterboten hat. „Ich war in einer guten Gruppe“, berichtet Lorenz Baum. „Wir sind in 14:50 Minuten angelaufen, ab Kilometer acht wurde vorn angezogen und ich konnte nicht mehr ganz mitgehen. Aber am Ende konnte ich noch ein paar Läufer einholen.“ In der gleichen Gruppe lief auch Tony Tomsich mit, der erst vor zwei Wochen bei der Marathon-DM in München die Silbermedaille geholt hatte. Er sorgte an der Spitze der Gruppe auch immer wieder für ein schnelles Tempo. Am Ende kam er auf Platz 15 in 30:02 Minuten. „Die DM war ein weiteres großartiges Ereignis an einem perfekten Herbsttag in Uelzen“, sagte Tony Tomsich. „Es war wirklich schön, Teil einer starken Mannschaftsleistung zu sein, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Ich habe mich in der ersten Hälfte des Rennens stark gefühlt und bin mit den Tübinger Läufern Dominik Notz, Maximilian Thorwirth und Lorenz Baum gelaufen. Die letzten drei Kilometer waren etwas schwierig, da ich den Kontakt zur Gruppe verloren habe und es nicht mehr geschafft habe, unter 30 Minuten zu laufen.“
Robert Baumann lief als 26. nach 30:26 Minuten ins Ziel. Gemeinsam erreichte die Männer-Mannschaft bestehend aus Baum, Tomsich und Baumann den etwas undankbaren 4. Platz. Nur vier Sekunden fehlten am Ende zu einer Medaille.
Silvan Rauscher erreichte in 30:44 Minuten eine neue persönliche Bestzeit und kam auf den 37. Platz. „Es war super, ich bin zum ersten Mal eine 30er-Zeit gelaufen“, freute sich Silvan Rauscher. „Nächstes Mal versuche ich dann, die DM-Norm (30:30 Minuten) anzugreifen.“ Ebenfalls eine neue PB aufstellen konnte Jan Philipp Kisker in 31:05 Minuten.
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