Freiburg. Kurz nach dem Start der deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Freiburg um 9.30 Uhr öffnen sich die Schleusen und es regnet – gespickt mit böigem, kaltem Wind. Nach etwa 45 Minuten dann lichten sich die Wolken und die Sonne kommt sogar heraus. Die Läuferinnen und Läufer der LAV Stadtwerke Tübingen ließen sich vom Wetter jedoch kaum beeinflussen und sicherten sich einige Einzel- und Teammedaillen über die 21,1 Kilometerstrecke. Allen voran überzeugte die Mannschaft der Männer mit Bronze, sowie mehrere Senioren-Teams mit goldenen Medaillen.

An der Spitze des Feldes hatte sich schon bald eine Dreiergruppe, bestehend aus Richard Ringer, Simon Boch und Filmon Teklebrhan-Berhe abgesetzt. Immer stärker zog sich das Feld auseinander, sodass auch die schnellsten Tübinger Läufer zum Teil weitgehend allein auf der kurvenreichen Strecke unterwegs waren.

Schnellster Tübinger war am Sonntag Lorenz Baum, der mit einer Zeit von 66:25 Minuten den achten Platz erreichte. Mit seiner Zeit war er nicht ganz zufrieden, denn eigentlich habe er seine persönliche Bestzeit (65:14) angreifen wollen, sagte er. „Ich habe heute nicht den besten Tag erwischt, aber ich bin mit dem Rennen und vor allem unserer Teamleistung sehr zufrieden“, fügte er an. „Durch das Wetter und das Streckenprofil war es heute nicht ganz einfach und die Medaille war eine tolle Belohnung.“

Gemeinsam mit Anthony Tomsich (66:56 Minuten) und Jan-Philipp Kisker (67:35 Minuten)  holte das Männer-Team Bronze hinter Regensburg und Konstanz. Nur 13 Sekunden vor dem LC Rehlingen konnten sie sich die Medaille sichern. Damit verbesserten sie außerdem den Vereinsrekord und den württembergischen Rekord auf 3:20:56 Stunden.

Tomisch durfte ebenfalls gleich mehrfach jubeln: Er wurde Zwölfter und Dritter in der Altersklasse M35. In der Altersklasse M35-M45 holte sich Tomsich mit Sven Meier und Jakob Macke außerdem die Goldmedaille. „Es hat mich richtig gefreut, mit dem Team zu laufen. Schon beim Warm-Up hat man gemerkt, dass da eine gute Energie war“, sagte Tomsich. „Ich war sehr zufrieden mit dem Lauf und fand, ich hatte immer Leute mit und vor mir, mit denen ich kämpfen konnte.“

Jan-Philipp Kisker zeigte bei seinem Halbmarathon-Debüt eine starke Leistung und konnte sogar gegen Ende des Rennens noch einige Konkurrenten überspurten. Er lief auf Platz 20. Friedrich Horn kam auf den 49. Platz in 70:51 Minuten, nur Sekunden vor Niklas Unger (51. Platz, 70:55 Minuten). „Es war ein gelungenes Wochenende, mit dem jeder zufrieden sein kann. Wir haben trotz den Bedingungen alle gut durchgezogen“, sagte Unger. Friedrich Horn freute sich ebenfalls über die gute Teamleistung, wurde aber selbst von Seitenstechen geplagt. „Bis Kilometer 13 rollte es bei mir in einer guten Gruppe. Durch unerklärliches Seitenstechen musste ich diese laufen lassen, was eine Zeit unter 70 Minuten unmöglich gemacht hat“, sagte er.

Jonas Martin wurde mit 1:13:44 Stunden 96., Lukas Müller kam auf Platz 118 mit 1:16:44.

Hanna Gröber geht schnell an

Bei den Frauen war Hanna Gröber mit einer Chance auf die Medaillenplätze ins Rennen gegangen. Im vergangenen Jahr hatte sie ihre persönliche Bestzeit auf 74:32 Minuten geschraubt. Deshalb ging sie das Rennen schnell an und heftete sich an die Fersen ihrer Kontrahentinnen. Das Tempo konnte sie jedoch nicht ganz halten, trotzdem erkämpfte sie sich einen starken fünften Platz in 75:05 Minuten. „Obwohl ich mir sicher bin, dass ich in der besten Form meiner Laufkarriere bin, weiß ich, dass eine Zeit unter 72 Minuten heute nicht drin war. Vor allem nicht auf so einem herausfordernden Kurs“, sagte Gröber. „Ich bin froh, dass ich es probiert habe und mit dieser Zeit gefinisht habe.“

Sven Meier wurde Achter in der Altersklasse M40 in 1:16:38. Auf Platz neun folgte ihm nur Sekunden später Jakob Macke in 1:16:46. Die beiden holten souverän den Mannschaftstitel mit Tony Tomsich. In der Altersklasse M45 wurde Peter Kwiatkowksi Zwölfter in 1:22:17.

In der M50 wurde Thorsten Haasis in 1:22:05 Vierzehnter. Matthias Koch lief auf Platz 13 in der M55 mit einer Zeit von 1:21:22. Dieter Baumann lief auf Platz 20 mit 1:26:15.

Deutscher Meister wurde Martin Rapp in der Altersklasse M60 mit einer Zeit von 1:20:01. Den Doppelsieg in der Altersklasse machte Jürgen Ehret mit der Silbermedaille perfekt. Er kam nach 1:22:57 Stunden ins Ziel.

Mannschafts- und Einzelmedaillen der Senioren

Ebenfalls in die Top Ten liefen in der Altersklasse M 65 Christian Diedrich mit Platz vier (1:29:09) und Gerold Knisel mit Platz sechs (1:30:59). Dreizehnter wurde Klaus Mezger mit 1:36:05. Die Mannschaft der M65 (in der Altersklasse M65-M90) holte sich außerdem den deutschen Meistertitel.

In der M70 wurde Alfred Gross Achter mit einer Zeit von 1:46:40 Stunden. Gold holte sich Wolfang Nehring in der M75 in 1:43:57, ihm folgte auf Platz zwei Walter Johnen mit einer Zeit von 1:54:43. Die drei Läufer sicherten sich außerdem die Silbermedaille in der Altersklasse M65-M90.

Seniorinnen alle auf Topplatzierungen

Und auch die Seniorinnen zeigten aufs Neue, dass mit ihnen auf der Langstrecke immer zu rechnen ist. In der Altersklasse W50 wurde Kathrin Ripper in 1:34:20 Siebte, nur knapp vor Anja Karau, die nach 1:35:04 Stunden auf Platz acht ins Ziel kam. Die Silbermedaille sicherte sich Heidrun Vetter in der Altersklasse W60 in 1:36:38 Stunden und auch Nicole Schwindt lief auf den Silberrang in der W65 mit einer Zeit von 1:38:15. Ripper, Karau und Vetter waren auch im Team nicht zu schlagen und wurden wie im vergangenen Jahr deutsche Meisterinnen in der Altersklasse W50-W60.

 

 

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