Kassel. Bei den Deutschen Leichtathletik Meisterschaften in Kassel hat das Laufteam der LAV Stadtwerke Tübingen bei heißen Temperaturen um Topleistungen und -platzierungen gekämpft.

Eva Dieterich konnte am Samstagabend bereits über 5000m überzeugen. Mit einem starken Rennen bei noch immer heißen Temperaturen lief sie mit der Zeit von 15:48,69 Minuten auf den Silberrang. Erst zu dieser Saison hat sie zur LAV gewechselt, vorher war sie für ihren Heimatverein Laufteam Kassel am Start. Nun kehrte sie mit der DM nach Hause zurück.

„Es lief so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Ich wusste, dass Lea Mayer und Alina Reh irgendwann wegziehen und ich dann mehr oder weniger mein eigenes Rennen machen muss“, sagte Eva Dieterich. Nachdem Favoritin Alina Reh aus dem Rennen aussteigen musste, wurden ihre Erwartungen mit Platz zwei nochmal übertroffen. Doch die hohen Temperaturen machten ihr zu schaffen. „Es war echt hart. Aber die Stimmung war super. Es waren so viele, die ich von früher kenne, im Stadion“, sagte sie, freute sich aber auch über die Unterstützung aus dem Tübinger Team. „Es war super, mit dem ganzen Team da zu sein.“

Antonia Schiel musste im selben Rennen lange Zeit in der Verfolgergruppe Führungsarbeit machen. 16:19,53 Minuten standen am Ende für sie auf der Uhr – das bedeutete Platz fünf. Damit bestätigte sie ihre Position in der Meldeliste und konnte die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere zeigen.

Vorjahressiegerin und Jahresschnellste über 1500 Meter, Hanna Klein, war als Favoritin nach Kassel gereist. Am Samstag qualifizierte sie sich souverän mit einem Vorlaufsieg für das Finale am Sonntag. Dort hielt sie sich 1100 Meter knapp hinter der Spitze des Feldes auf und ergriff eine Runde vor Schluss die Initiative und startete ihren Spurt, der ihr schon so oft zu Titeln verholfen hatte. Dieses Mal konnte ihr Katharina Trost (LG Stadtwerke München) aber folgen und zog auf der Zielgeraden an Klein vorbei. Damit wurde es für die Tübingerin in 4:09,88 Minuten die Silbermedaille. „Ich bin trotzdem froh, dass ich meinen Plan, einen längeren Spurt zu ziehen, so verfolgt habe“, sagte sie.

Über 1500 Meter hat Jan Philipp Kisker bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft am Samstagmittag um den Einzug ins Finale gekämpft. In der Mittagshitze war sein Fazit nach dem Lauf: „Heiß und anstrengend.“ Leider kam er nicht ganz an seine Bestzeit von 3:48,76 Minuten heran. Mit 3:51,89 Minuten lief er auf Platz 23. „Es war eine super Erfahrung“, sagte er trotzdem. „Ich habe versucht, im Feld vorne mitzugehen, um in den Endlauf zu kommen, aber hinten raus haben mir die Körner gefehlt.“

Laura Wilhelm, die in diesem Sommer mit 2:04,02 bereits eine pfeilschnelle Bestzeit aufgestellt hat, ging nach der U23-DM nun nochmals über 800 Meter an den Start. Obwohl die U23-DM in Göttingen mit Platz fünf nicht so gelaufen war, wie erhofft, stellte sie sich erneut der nationalen Spitze. Mit 2:11,60 Minuten konnte sie jedoch nicht um das Finale mitlaufen und wurde 18. „Ich war sowohl mental als auch körperlich nicht in meiner eigentlichen Verfassung“, sagte sie. „Es waren jetzt im Nachhinein zu viele Rennen in denen ich zu viel gewollt habe und nicht befreit gelaufen bin. Dann passt irgendwann kein Puzzleteil mehr ineinander.“

Der Wassergraben brachte für Silvan Rauscher immerhin etwas Abkühlung über 3000 Meter Hindernis. Er wollte vor allem seine persönliche Bestleistung angreifen, die bei 8:57,36 Minuten liegt. Mit 9:01,36 Minuten kam er in Kassel nicht ganz an die Zeit heran, wurde aber starker Zehnter. Direkt danach ging es für ihn wieder nach Hause, denn am Sonntag ging er außerdem über 10 Kilometer beim Ermstalmarathon an den Start und holte sich den Sieg in 31:16 Minuten.

12,5 Runden standen am Sonntagabend für Lorenz Baum mit dem Finale über 5000 Meter auf dem Plan. Mit neuer Saisonbestleistung von 14:20,46 Minuten lief er auf Platz zehn und verbesserte sich damit deutlich zu seiner Position auf der Meldeliste. Auf der letzten Runde konnte er nochmal deutlich beschleunigen und einige Läufer überspurten. „Mehr ging nicht“, sagte Baum. „Es war wieder ein tolles Erlebnis bei der DM dabei zu sein.“