Köln. „Es war ein perfekter Tag“, sagte Lorenz Baum nach einem Triumph, mit dem vor den Deutschen Marathonmeisterschaften in Köln am Sonntag niemand gerechnet hatte. „Ich kann es noch gar nicht richtig glauben.“

Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind ging der 33-Jährige die 42,195 Kilometer zwar zügig an, jedoch nicht in der Spitzengruppe um Jonathan Dahlke (Leverkusen). Die schlug ein hohes Tempo in Richtung 2:12 Stunden an.

Dahinter bildete sich eine Gruppe, die knapp unter 68 Minuten den Halbmarathon passierte. Dann lief es für Lorenz Baum bereits wie am Schnürchen auf dem Weg zu einer neuen PB (vorher 2:16:32 Stunden). „Meine Beine haben sich richtig gut angefühlt“, sagte er. Das Tempo konnte er weiterlaufen und sammelte so Läufer um Läufer vor ihm ein. Jonathan Dahlke musste bei Kilometer 37 mit Kreislaufproblemen aussteigen.

Danach lief Lorenz Baum dem deutschen Meistertitel entgegen. Erst auf den letzten Kilometern spürte er die Härte des langen Rennens bei warmen Temperaturen um 24 Grad. Trotzdem überquerte er nach 2:15:56 Stunden mit ungefähr drei Minuten Vorsprung vor dem Zweiten Erik Hille (Hamburg) und dem Dritten Tom Thurley (Potsdam) die Ziellinie. Insgesamt landete Lorenz Baum damit auf Platz drei der Gesamtwertung beim Köln Marathon und konnte seine persönliche Bestzeit um mehr als eine halbe Minute steigern.

Diedrich wird deutscher Vizemeister

Auch zwei Senioren waren beim Marathon in Köln erfolgreich: Christian Diedrich holte in 3:22:56 Stunden die Silbermedaille der Deutschen Meisterschaft in der Altersklasse M65. Zum Titel fehlten nur etwa 90 Sekunden. Martin Rapp schrammte knapp am Podest vorbei: Er wurde Vierter in der M60 mit einer Zeit von 3:06:43 Stunden nur etwa eine Minute hinter dem Drittplatzierten. Mehr zum Abschneiden der Senioren und den schweren Bedingungen am Wettkampftag lest ihr hier. 

Beim Halbmarathon, der in Köln mit 12.000 Starterinnen und Startern im Vergleich zum Marathon (etwa 5.000 Starter) deutlich stärker besetzt war, lief Jule Vetter mit einer Zeit von 1:20:17 auf Platz sechs.

Foto: Florian Kurrasch für Top4Running