Perl. Wie erwartet waren es keine einfachen Bedingungen bei den deutschen Crosslaufmeisterschaften am Samstag im saarländischen Perl. Es war kalt, regnete und auch der Wind blies – all das machte es den Läuferinnen und Läufern noch schwerer, als der Crosslauf im Gelände grundsätzlich schon ist. Auf einer sehr hügeligen und kurvenreichen Strecke, die vom Regen in den vergangenen Tagen aufgeweicht worden war, haben die LAV-Athleten sich durch den Matsch gekämpft.

Sehr gut kam Eva Dieterich mit der sumpfigen Strecke zurecht. Sie setzte sich von Beginn an die Spitze des Feldes und versuchte, die Konkurrentinnen wie Elena Burkard abzuschütteln. Besonders auf den Abschnitten, auf denen es auf der 6,8 Kilometer langen Distanz bergab ging, konnte sie immer ein paar Meter zwischen sich und die Konkurrenz bringen. Trotz des hohen Tempos gelang es ihr nicht ganz: Auf den letzten Metern zog Burkard vorbei und stürmte zum DM-Titel. Mit nur drei Sekunden Abstand holte sich Eva die Silbermedaille. „Das war eine sehr gute Leistung von Eva, die hat durchgängig das Rennen bestimmt hat und erst auf den letzten 200 Metern überlaufen wurde“, sagte Trainerin Isabelle Baumann.

Auch Pia Szymanowski zeigt sich in diesem Crosslauf-Winter in guter Form: Die U23-Athletin ging im selben Rennen wie Dieterich an den Start und sicherte sich auf Rang neun in ihrer Altersklasse einen Platz in der Top 10.

Nur knapp am Podest schrammte die Mannschaft der weiblichen U18 auf den 4,35 Kilometern vorbei: Anna Reder (17. Platz), Emma Thorwarth (20. Platz) und Bentje Hoffmann (26. Platz) verpassten die Bronzemedaille nur um zwei Platzierungspunkte und kamen auf Rang vier. „Sie haben sich die Kräfte clever eingeteilt“, sagte ihr Trainer Jan Hoffmann. „Durch den vielen Matsch, die Kurven und die Anstiege war das Rennen kraftausdauertechnisch sehr anspruchsvoll. Das haben sie super gemeistert. Auch ihre Sprintfähigkeit konnten Sie auf den letzten 400 Metern unter Beweis stellen. Das Grundlagentraining scheint sich also auszuzahlen. Das nächste Rennen wird am 16. Dezember der Weinstadt Cross sein.“

Jakob Liebrich (ebenfalls U18) wurde 31.. Dazu sagte Coach Hoffmann: „Jakob ist sehr mutig angegangen und es hat sich ausgezahlt. Er hat seinen Rhythmus gefunden, Lücken geschlossen und ebenfalls einen grandiosen Schlussspurt ausgepackt. Das ist toll, denn viel Schnelligkeit haben wir bisher noch nicht gemacht. Das lässt auf eine spannende Hallensaison hoffen!“

In einem sehr großen Starterfeld der Männer gingen Lorenz Baum, Jan Philipp Kisker und Niklas Unger an den Start. Sie mussten 9,7 Kilometer auf der am Nachmittag inzwischen noch deutlich stärker aufgeweichten Strecke zurücklegen. Lorenz Baum konnte sich in der erweiterten Verfolgergruppe gut positionieren, doch das Feld zog sich schnell auseinander. Die Läufer an der Spitze schlugen ein extrem schnelles Tempo an. „Bis zur Hälfte ging es noch ganz gut, dann wurden die Beine immer schwerer“, sagte Baum. Er wurde Fünfzehnter. Jan Philipp Kisker kam auf Platz 41, Niklas Unger auf Platz 46 ins Ziel. „Es war auf jeden Fall ein sehr hartes Rennen“, sagte Niklas Unger. „Durch den tiefen Schlamm, die hügelige und kurvige Strecke mussten wir von Anfang ziemlich hart arbeiten. Ich bin zunächst eher defensiv angelaufen und konnte im Verlauf des Rennens noch ein paar Plätze gutmachen. Insgesamt bin ich zufrieden, dass ich einigermaßen gut durchgekommen bin und nehme es als Erfahrung für die nächsten Rennen mit.“ Gemeinsam kam das Männerteam auf den neunten Platz.

Gut lief es auch für die Tübinger Athleten, die (noch) nicht für die LAV starten: Linda Meier (Passau) kam in der U20 auf Platz fünf, Lisa Merkel (Karlsruhe) holte sich den Meistertitel in der U23 vor Mia Jurenka (Sindelfingen). Maximilian Thorwirth (Düsseldorf) lief mit einem gut eingeteilten Rennen souverän auf Platz vier auf der Langstrecke der Männer.

Isabelle Baumanns Fazit zur Meisterschaft und der Leistung der Tübinger Athleten fiel positiv aus: „Es war eine schöne Meisterschaft auf einer ganz anspruchsvollen Strecke, die toll hergerichtet war.  Sie hatte alles zu bieten, was Cross zu bieten hat. Alle haben gut performt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten.“

Einige Tübinger – wenn auch nicht alle im LAV-Trikot startend – fahren voraussichtlich zur Cross-EM am 10. Dezember in Brüssel: Eva Dieterich, Maximilian Thorwirth, Lisa Merkel, Mia Jurenka und Linda Meier haben sich mit ihren guten Leistungen für die Europameisterschaft empfohlen.